Solar Radiation Management
Um dem Klimawandel und der Erderwärmung zu begegnen, gibt es ein stetig wachsendes Interesse an “Geoengineering” basierten Lösungen wie beispielsweise “Solar Radiation Management”. Dazu gehören z.B. das injizieren von Mikropartikeln in die Stratosphäre, Wolkenaufhellung, die Aufhellung der Erdoberfläche oder auch das Reflektieren des Sonnenlichts mit hilfe von Satelliten. (Diese Methoden sind von CDR-Methoden zu unterscheiden, welche auf eine Reduzierung des CO2-Gehalts in der Atmosphäre abzielen.)
Die Idee, das Wetter sowie das Klima zu beeinflussen und zu verändern ist nicht neu. Bereits 1974 kam der russische Klimatologe Michail Iwanowitch Budyko auf die Idee, den Planeten zu kühlen, indem man dessen Reflektion der Sonneneinstrahlung erhöht. Sein Vorschlag war es, Aerosole in die Atmosphäre zu bringen, welche - Ähnlich wie bei einem Vulkanausbruch - das Sonnenlicht reflektieren und somit die Erwärmung des Planeten verringern. Daraufhin wurden weltweit weitere Ideen gesammelt, welche die Reflektierung des Sonnenlichtes zum Zweck hatten. Darunter zählten u.a. das aufhellen von Wolken, das platzieren von Spiegeln zwischen der Erde und der Sonne oder auch das Aufhellen der Meeresoberfläche durch das künstliche Entstehen von Luftblasen.
Zu beachten ist jedoch ebenfalls, dass all diese Methoden auch Konsequenzen mit sich bringen. Beispielsweise können Aerosole in der Atmosphäre zu einer Reduzierung der Ozonschicht führen.
Als Beispiel möchte ich hierfür die Anreicherung von Schwefeldioxid in der Stratosphäre anführen. Zwar würde dies einen Kühlungseffekt erzeugen, welcher zu einem stop des Abschmelzen der Polkappen sowie zu einer höheren Aufnahme von CO2 durch Pflanzen führen würde; jedoch würde es zugleich einen starken Einfluss auf weltweite Niederschläge, wie beispielsweise Monsune, haben und zu einer Reduzierung der Ozonschicht führen. Des weiteren würde sich die Farbintensität des Himmels sichtbar verändern und die Stromproduktion durch Solarenergie würde deutlich sinken. Zudem ist zu bedenken, dass in der Folge eines Abbruchs dieser Injektionen es zu einer rapiden erwärmung des Planeten kommen würde.
Weitere Beispiele für das sog. SRM sind unter anderem auch das bewusste Injizieren von Meersalzpartikel in Wolken, um diese Aufzuhellen und somit deren Reflektion zu erhöhen.